Romane über die Zeit nach der Schule | ||
Die Wochen vor und
die Monate nach seinem
Schulabschluss verändern das Leben des Ich-Erzählers Daniel
von Grund auf. Alle
bisherigen Strukturen lösen sich auf, neue entstehen. Einige von
Daniels Erfahrungen mögen euch erspart bleiben, andere habt ihr
vermutlich bereits gemacht. Wie der Ich-Erzähler kommt das Werk zunächst recht leichtfüßig daher, doch mit Daniels Veränderung geht auch ein Wandel des Erzählstils einher. Die Geschichte von drei sehr unterschiedlichen Schulfreunden wird zu einer intensiven Charakterstudie und zu einer Reflexion über die verschiedenen Formen zwischenmenschlicher Beziehungen. Der Roman spielt in East-Chicago 1961 und zugleich immer und überall. |
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Der Ich-Erzähler
Carsten berichtet vom Arbeitsalltag als
Zivildienstleistender im Altersheim in Aix-en-Provence, von seiner
Freundin Anna und von der Welt, die ihn nicht versteht und die er nicht
akzeptieren kann. Sprachlich ist dieser von Kern im Alter von 23 Jahren
veröffentliche Romanerstling nicht ganz ausgereift, aber
erstens ist seine Mischung aus Sarkasmus und
Einfühlungsvermögen recht interessant und zweitens hat er
einen erzählerischen Kniff verwendet: durch Verzicht auf eine
lineare und chronologische Erzählweise muss sich der Leser die
Geschichte wie ein Puzzle zusammensetzen, was sich als durchaus
spannend erweist. Leider derzeit nur gebraucht zu beziehen. |
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Romane über die Schulzeit | ||
Ebenfalls nur
gebraucht oder direkt beim Schweizer bilgerverlag erhält man
dieses Buch des jungen
Schweizer Autors Christoph Simon, der für einige in seinem Land
als Kultautor gilt. Allein der erste Satz macht vielen das
identifikatorische Lesen leicht: "Ich war Gymnasiast und kiffte." Ständig kurz vor dem Schulverweis ist Franz Obrist mit seinem Leben durchaus nicht zufrieden, er ist ein Saboteur wider den eigenen Willen. Hier lernt übrigens auch MC der Dachs aus "Planet Obrist", von dem ich euch bei der Lesung erzählt habe, das Sprechen: im Gehirn eines bekifften Phantasten. "Planet Obrist" ist die Fortsetzung dieses Romans. |
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In diesem Fall von einer Empfehlung zu sprechen, wäre unangemessen, da ich selbst noch keine Zeit für das 600 Seiten-Werk gefunden habe, aber der Vollständigkeit halber sei hier der Roman zu dem von euch besprochenen Ausschnitt aufgeführt. | ||
Empfehlen kann ich hingegen dieses Werk, das häufig als Vorbild für Zehs Roman genannt wird. Der Roman über die Rolle der Gewalt im System Schule schlechthin wurde 1906 von Robert Musil geschrieben. Musil gehört neben Goethe und Kafka zu den meistinterpretierten Autoren der deutschsprachigen Literatur - sicherlich nicht, weil sein Werk so leicht zugänglich ist. Wenn man allerdings einen Zugang zu Musil finden möchte, dann lässt sich der Code des "Törleß" noch am ehesten knacken. | ||